Ende Januar 2025 hatte das Projekt „InterKom“ seinen Auftakt. Yeşil Çember und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) bringen ihre Expertise der interkulturellen Kommunikation einerseits und der Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung andererseits in dieser Kooperation zusammen.
Zum Hintergrund des Projektes: Ca. 27% der in Deutschland lebenden Bevölkerung sind Menschen mit Migrationsgeschichte. Diese Bevölkerungsgruppe ist in grünen bzw. nachhaltigen deutschsprachigen Studiengängen und auch in der beruflichen (Naturschutz-)Praxis deutlich unterrepräsentiert. Das Projekt geht der Frage nach, wie Menschen mit Migrationsgeschichte in Bildungskontexten als Zielgruppe erreicht, werden können und wie junge Menschen für ein grünes bzw. nachhaltigkeitsorientiertes Studium begeistert werden können.
Grundsätzlich stellt sich die Frage, wie Bevölkerungsgruppen in gesellschaftliche Entscheidungs- und Aushandlungsprozesse zu Nachhaltigkeit einbezogen werden können, die bisher kaum daran beteiligt waren. Ganz konkret ist es uns als Projektteam wichtig, Hürden für Studieninteressierte mit Migrationshintergrund in Bezug auf ein „Grünes Studium“ abzubauen. Weiter gedacht sollen Studierende auch im Studium Kompetenzen erwerben, um mit interkulturellen Kommunikationssituationen reflektiert und selbstbewusst umgehen zu können. Darauf aufbauend stellt sich die Frage, an welchen Stellen das Thema Interkommunikation an nachhaltige Studiengänge andocken könnte, z.B. auf curricularer, konzeptioneller und didaktischer Ebene. Akteursgruppen wie Studierende und Dozierende, Schüler*innen mit Migrationshintergrund und deren Lehrer*innen sind im Projekt partizipativ einbezogen.
Workshop des Interkom-Projektes an Neukölner Schule:
„Wie erreichen wir mehr Vielfalt in grünen Studiengängen?“
Diese Frage stand im Zentrum unseres Interkom-Workshops am 15. Mai 2025 an der Otto-Hahn-Schule Berlin. Lehrkräfte, Schüler*innen aus dem Mathe- und Türkisch-Leistungskurs sowie Studierende der HNEE diskutierten gemeinsam über Motivation, Hürden und Perspektiven rund um den Zugang zu nachhaltigen Studiengängen.
Die Gespräche zeigten: Viele Jugendliche sehen in Themen wie Klima, Energie oder Naturschutz relevante Zukunftsfelder. Gleichzeitig bestehen Unsicherheiten – etwa über Studienanforderungen, mögliche Berufe, Verdienstmöglichkeiten oder die Finanzierung. Besonders deutlich wurde der Wunsch nach mehr Orientierung, konkreten Informationen und persönlichen Vorbildern.
Der Austausch mit den HNEE-Studierenden wirkte hier als Türöffner. Ihre Bildungsbiografien machten Studienwege nachvollziehbar – auch wenn der interkulturelle Bezug der Gruppe noch ausbaufähig ist.
Unser Fazit: Um Jugendlichen mit Migrationshintergrund den Zugang zu nachhaltiger Bildung zu erleichtern, braucht es Lebensweltbezüge, frühzeitige Informationen, persönliche Begegnungen und alltagsnahe Kommunikationsformen. Formate wie Schulbesuche, Peer-Beratung oder Tandems könnten langfristig neue Impulse setzen.
Kooperationspartner:
Das Projekt wird gefördert durch: