An Globalen Lernen und an Debatten rund um ein „Gutes Leben für alle“ nehmen viele Menschen nicht teil. Sie werden oft sogar ausgeschlossen, z.B. weil sie sich nicht angesprochen fühlen, weil ihre Meinung nicht relevant erscheint oder weil sie keinen Zugang zu aktuellen Diskursen bekommen. Andere Menschen wiederum haben keine Hoffnung und wenden sich ab, weil die Themen zu komplex erscheinen. Diese Ausschlüsse sind ungerecht, verengen Debatten und produzieren „Lösungen“, die für viele Menschen nicht passen. Auch in diesem Feld wirken also Machtverhältnisse und auch hier gibt es Repräsentationsdefizite wie in der gesamten Gesellschaft. Wir wollen das ändern!
In unserem Kooperationsprojekt verknüpfen wir verschiedene Themen miteinander und vernetzen dabei Perspektiven verschiedenster Akteur*innen. Folgende Fragen bilden den thematischen Fokus:
Wie hängen Rassismus und Klimawandel zusammen? Was hat die Krise der Pflege- und Sorgearbeit in Deutschland mit globaler Ungleichheit zu tun? Welche Bezüge gibt es zu kolonialen Kontinuitäten einerseits und andererseits zu Debatten über eine postmigrantische Gesellschaft hier vor Ort? Inwiefern ist es wichtig, diese Aspekte im Globalen Lernen zu berücksichtigen?
Im Projekt ist es uns besonders wichtig, dass sich Menschen und Perspektiven begegnen, die das sonst noch zu selten tun. Es geht uns dabei um die Stärkung von Menschen und um deren Bedarfe. Es geht uns aber auch darum, die Debatte um Globales Lernen und sozial-ökologische Transformation um weitere Sichtweisen zu bereichern. Schließlich ist es uns wichtig, diese Themen ins Verhältnis zur Corona-Pandemie zu setzen. Diese verschärft in vielerlei Hinsicht die negativen Auswirkungen der oben genannten gesellschaftlichen Phänomene.
Der Aufbau des Projekts orientiert sich am Lernen in Reallaboren. Dies bedeutet, dass zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Akteur*innen kooperieren, um ein gesellschaftliches Problem zu definieren und einen Lösungsbeitrag zu erarbeiten, auszuprobieren, kritisch zu beobachten, anzupassen und ggf. nochmals anzuwenden.
„Gemeinsam. Gerecht. Global.“ ist ein Kooperationsprojekt von Yeşil Çember, DaMigra, Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e.V., Zentrum für Europäische und Orientalische Kultur e.V., Forschungszentrum Entwicklungskommunikation Universität Leipzig und Konzeptwerk Neue Ökonomie.