Wer bei gefährlichen Chemikalien an Industrie und Gewerbe denkt, sollte zunächst in den eigenen vier Wänden suchen. Denn Putzmittel, Kosmetika und Konsumgüter sorgen für unzählige Schadstoffe in den eigenen Haushalten. Von dort aus machen sie sich auf den Weg in unsere Körper und in die Umwelt, wo sie zum Teil irreversiblen Schaden anrichten. Diesen Chemikalien rückt jetzt ein EU-finanziertes Projekt zu Leibe.
Werde Chemikalien-BotschafterIn
Gesucht werden engagierte Freiwillige, die zunächst mittels Schulung alles relevante um die in Haushalten zu findenden Giftstoffe vermittelt bekommen. Das erlernte Wissen sollen sie im Anschluss durch persönliche Beratung, zunächst in ihrem engeren Freundes- und Familienkreis, später auch darüber hinaus, weitergeben. Das Ziel des Projekts ist einfach: Möglichst viele Menschen darüber informieren, welche Produkte und Substanzen im Idealfall komplett aus dem Haushalt verbannt werden.
Die dortige Bandbreite an verwendeten Substanzen ist riesig: Von hormonell wirksamen Stoffen in Kosmetika, über giftige Substanzen in Putzmittel bis zu den Milliarden Teilchen an Plastik und Mikroplastik finden sich in nahezu jedem Zuhause.
Besonderes Augenmerk legen die Chemicals Ambassadors auf Gegenstände, mit denen Kinder häufig in Kontakt kommen.
Ändere deine Gewohnheiten
Ebenfalls Ziel der Hausbesuche: Weniger, aber besser kaufen – welche Siegel und Kennzeichnungen dienen als Orientierungshilfe? Und nicht zuletzt: Wie kann richtiges Lüften und Reinigen die Belastung der eigenen Familie reduzieren?
Neben dem Haushaltcheck an sich, werden den besuchten Familien und Personen viele wertvolle Hinweise für ein schadstoffarmes Leben, für die eigene Gesundheit und eine gesündere Umwelt gegeben.
Das Projekt wird durch das LIFE-Programm der EU (LIFE21-GIE-DE-LIFEChemBee/101074245) finanziert. TeilnehmerInnen sind neben Yeşil Çember und BEF aus Deutschland, Portugal, Österreich, Griechenland, Schweden, Polen, Frankreich, Tschechische Republik und Finnland.